Gemeinde

Der Reiter auf dem fahlen Pferd

„Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Tieres sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd; und der darauf saß, der Name ist Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht gegeben zu töten den vierten Teil auf Erden mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod (tödliche Krankheit) und durch die Tiere auf Erden“ (Offb.6, 7-8).

Der vierte Reiter, der Tod, hält seine grausige Ernte immer dann, wenn ihm solche Geschehnisse vorauseilen, wie wir sie zuvor aufzeigten. So war es schon zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte und genauso, jedoch weitaus heftiger und für den vierten Reiter „lohnender“, wird es auch gegen das Ende unseres Zeitalters sein. 

Es wird sich erst mit dem Tausendjährigen Reich ändern, in dem alle Herrschaft absolut von Christus und seiner verklärten Gemeinde ausgehen wird. Erst dann werden die Menschen nicht mehr lernen, Kriege zu führen. Dann werden die apokalyptischen Reiter stille sein, bis sie erst am Ende des Millenniums noch einmal – dann aber zum allerletzten Mal – über die Erde reiten werden. Danach werden sie vernichtet, so wie auch ihr Herr, der Teufel, vernichtet wird.

 

Vielfach wird der Tod in der deutschen Literatur als der „große Freund“ bezeichnet, der den Menschen aus auswegloser Krankheit und Not heraus erlöst. Das ist eine große Lüge, vom Teufel selbst produziert, um die Menschen über die Bedeutung des Todes hinwegzutäuschen. Wer keine volle Erlösung in Jesus Christus erlebt hat, somit auch keine Erkenntnis Gottes empfangen hat, kann sehr wohl solchen Gedanken verfallen.

Viele unserer Dichter und Literaten waren schwermütige Menschen, die oft mit sich selbst und mit ihrer Umwelt nicht fertig wurden. So suchten auch viele die scheinbare Erlösung von aller Pein im Sterben. – Nein, die Bibel weiß anderes zu sagen. Der Tod ist nicht des Menschen Freund, er ist und bleibt sein Feind!

 „Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod“ (1. Kor. 15,26).

Am Ende der Bibel lesen wir dann auch folgende Worte: „Und der Tod und sein Reich wurden in den Feuersee geworfen, das ist der zweite Tod“ (Offb. 20,14).

Unter der Bezeichnung „Tod“ verstehen wir biblisch eine Autorität, einen Geist, eine Persönlichkeit, aber auch einen Zustand. Der Tod gehört ohne Frage in die Gefolgschaft des Teufels. Er hat des Todes Gewalt, wie wir im Hebräerbrief lesen: „… damit er durch seinen Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hat, das ist der Teufel“ (Hebr. 2,14). 

Der Tod hat auch seinen Ursprung in dem Teufel, genauso wie das Leben seinen Ursprung in Gott hat. So können wir in Weisheit 2,24 auch lesen: „…durch des Teufels Neid ist der Tod gekommen.“  Wer von der Persönlichkeit des Todes überwältigt wird, der befindet sich im Zustand des Todes. Und wir lesen weiter, dass der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben mit der gleichen Übertretung wie Adam.

 

Selbst der Gläubige ist vom Sterben nicht verschont, sodass wir auch hierin noch ganz klar die Auswirkungen der Sünde erkennen müssen, doch für ihn ist die „Bitterkeit des Todes“ kraftlos geworden. Gott lässt dem Tod die Gewalt auch in Bezug auf den Gläubigen, sofern es um das Abberufen von der Erde geht, was ursprünglich nie von Gott für Adam vorgesehen war, sondern durch den Sündenfall verursacht wurde. Trotz Sterben kommt der Gerechte aber nicht in den eigentlichen Zustand des Todes, der gleichzusetzen ist mit einem „bangen Warten des Gerichtes und Feuereifers Gottes, der die Widerspenstigen verzehren wird“ (Hebr. 10,27), sondern er ruht von seiner Arbeit aus und seine – in Gott gewirkten – Werke folgen ihm nach (Offb. 14,13). 

Im Totenreich gibt es also zwei Territorien: Das Ruhen in Gott oder das bange Warten in der Gegenwart des Teufels, von dem wir zuvor hörten, dass er des Todes Gewalt hat.

 

Wenn wir in den Apokryphen lesen: „Es kommt alles von Gott, Leben und Tod“ (Sir. 11,14), dann darf dies nicht verkehrt verstanden werden. Dies ist mit den Worten des Apostels Paulus vereinbar, der gesagt hat: „Leben wir, so leben wir dem HErrn, sterben wir, so sterben wir dem HErrn“ (Röm. 14,8). Denn es ist gewiss, dass Gott sowohl zum Leben wie auch zum Tode das Signal gibt. Es geschieht grundsätzlich nichts ohne Gottes Willen! Selbst der Teufel kann seine Rechte, die er über den Sünder hat, nicht ohne Gottes Zulassung geltend machen. Es bleibt aber dabei: der Tod ist unser Feind, und er ist der „letzte Feind“, wenngleich Gott ihn auch dazu benutzt, alles unter die Füße Jesu zu unterwerfen. Am Ende aber wird auch der Tod in den Feuersee geworfen werden, also in einen Zustand des „Getötet seins“ versetzt. 

Bei dieser Gelegenheit sei auch angemerkt, dass nach dem irdischen Tod, das „Tot sein“ nicht gleichzusetzen ist mit „ausgelöscht sein“. Es bleibt ein Existieren, ein Vorhandensein mit Bewusstsein und Empfindungen (siehe das Gleichnis von dem reichen Mann und dem armen Lazarus - Lukas 16). Aber dieses Existieren wird im biblischen Sinne nicht „Leben“ genannt. Es ist verbunden mit Gericht und Verdammnis, soweit es sich um den gottlosen Menschen handelt. Wir haben den irdischen Vergleich mit Menschen, die im Gefängnis sitzen. Sie existieren, es ist aber kein wahres Leben.

„Ewiges Leben“ dagegen bedeutet weitaus mehr, als nur in Ewigkeit zu existieren. Es bedeutet alles in der herrlichen Gegenwart unseres Gottes, der uns freigemacht hat vom Gesetz des Todes und von der drohenden Verdammnis. Durch das Opfer Jesu auf Golgatha und dadurch, dass wir dieses Opfer für unser eigenes Leben in Anspruch genommen haben, sind wir befreit. Nun gilt für uns ein anderes Wort der Heiligen Schrift: „Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? … Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15,55 und 57).  

Der Tod ist des Teufels Untergebener, er ist sein Henkersknecht. Entsprechend sind auch die schrecklichen Varianten der Tötungsarten. So ist es keinesfalls verwunderlich, dass der Reiter auf dem fahlen Pferd, der Tod, sich in der Gefolgschaft des Antichristen befindet. Dieser ist Christi Feind, also identifiziert er sich mit allen Feinden Gottes. Um in der Welt an die Macht zu kommen, verursacht der Antichrist Krieg. Dem Krieg folgt die Not. Und danach kommt der „vierte Reiter“ und hält seine grauenvolle Ernte.

 

Die Weissagungen unter den ersten vier Siegeln der Offenbarung, also das Geschehen um die vier apokalyptischen Reiter, umfassen die erste Phase der Endereignisse, sowie das Offenbarwerden und die Machtentfaltung des Antichristen. Diesen Ereignissen werden sehr viele Menschen zum Opfer fallen. Wir haben sogar eine genaue Zahlenangabe, wenn wir lesen: „Und ihnen (den vier Reitern) ward Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und Hunger und Krankheit und durch die wilden Tiere auf Erden“ (Offb. 6,8).  

Wir haben zwei Weltkriege hinter uns und wir wissen nicht, ob in naher Zukunft ein dritter Weltkrieg stattfinden wird. Doch ein solcher Weltkrieg würde wieder gravierende Veränderungen für die Menschheit mit sich bringen, wie das auch beide Male zuvor der Fall gewesen ist. Die Ereignisse der vier ersten Siegel der Offenbarung werden alles Seitherige bei weitem in den Schatten stellen. Und wir haben allen Grund zur Annahme, dass die vorhandenen oder noch im Bau befindlichen Vernichtungswaffen zur Anwendung kommen. Wozu hätte sie der Mensch sonst erfunden? Bis jetzt hat er zur gegebenen Zeit alles ausprobiert; denken wir an Hiroshima. Nach neuesten Schätzungen haben wir heute (2016) mehr als sieben Milliarden Menschen auf Erden. Davon ein Viertel die umkommen sollen, das ist eine ungeheure Zahl.

 

@Peter Assmus