Gemeinde

Frauen in der Gemeinde

Der Anteil der Frauen in christlichen Gemeinden liegt bei weit über fünfzig Prozent.  Der Streit ist uralt. Er wird immer wieder mit zum Teil großer Heftigkeit ausgetragen. Lieblosigkeit und sogar Anfeindung sind dabei keine Seltenheit. Wer sich darüber am meisten freut, ist längst bekannt. Seinen Namen brauchen wir hier durch Nennung nicht zu würdigen.

Was dürfen, was müssen, was sollen, was können unsere Frauen innerhalb der Gemeinde tun? Ganz allgemeine Antwort: „Alles, was auch die Männer dürfen, müssen, sollen und können, denn sie sind genauso Jünger Jesu wie die Männer.“ Denn Jesu Befehl gilt auch ihnen uneingeschränkt: „Ihr sollt meine Zeugen sein!“ Der unselige Streit zu diesem Thema scheint mir deshalb immer wieder die Gemüter zu bewegen, weil man zwei Dinge in der Argumentation vermischt: Die Stellung er Frau in der Gemeinde und ihr Wirken für die Gemeinde.

Jesus hatte viele Jünger, Männer und Frauen, dies geht eindeutig aus den Evangelien hervor. Er berief die zwölf Apostel, er sandte die weiteren 72 Jünger aus. Es ist Zwei Jünger standen zur Auswahl, von denen es hieß, dass sie von Anfang an dabei gewesen seien. Also Männer, Jünger, die Jesus nachfolgten, aber nicht direkt von ihm berufen worden waren. Warum wurden hier nicht auch Frauen in die nähere Auswahl genommen, von denen doch eine ganze Schar von Anfang an mit dabei war? Sie waren sogar die ersten, welche die Auferstehung bezeugen konnten. Oder nehmen wir die sieben Almosenpfleger, wie es Luther übersetzte. Es ging um die Versorgung von Witwen und Waisen. Wäre dies nicht die beste Gelegenheit gewesen, nun endlich auch Frauen in den Dienst zu stellen? Warum mussten dies Männer voll Heiligen Geistes sein? Es gab nach Pfingsten auch Frauen voll Heiligen Geistes.

Verbiete den Frauen jegliche Betätigung innerhalb der Gemeinde,

 warte dann drei Monate ab und mache Bilanz.

Dieser Trend setzt sich in den Briefen und auch in weiteren Beispielen fort. Um einige zu nennen, Titus- und Timotheus-Briefe: Bischöfe (Ältesten und Hirten) und Diakone (Helfer in der Gemeinde) werden hier genannt. Dass es sich um Männer handeln muss, geht aus der Aussage hervor: „…er sei eines Weibes Mann.“ In Antiochien werden Dienste aufgezählt, aber dafür nur Männer genannt. Zu den Konzilien trafen sich die Apostel oder auch die Ältesten der Gemeinde (und Brüder, heißt es noch), von Frauen ist dabei keine Rede. In den Sendschreiben an „die sieben Gemeinden“ werden die „Engel der Gemeinden“ angesprochen. Gewiss keine himmlischen Wesen, sondern die jeweiligen Boten (Gemeindeleiter). Auch hier finden wir keine Schwester in der Leitung. Die einzige Frau, die genannt wird, „Isebel“, wird als untragbar abgelehnt. Allerdings mit eindeutiger Begründung.

Warum ist dies alles so und nicht anders? Wir sehen doch eine vorgegebene Linie und nicht eine Kette von Zufällen. Es muss Gründe dafür geben, dass Jesus zwar Jünger und Jüngerinnen hatte, dass es auch später beide gab und auch weiterhin geben muss, dennoch aber nur Männer, wenn auch nicht alle Jünger, exponierte Stellungen einnahmen. Dies wird ausdrücklich über Männer bezeugt, nicht aber über Frauen. Ist der Dienst der Frau in der Gemeinde vielleicht nebensächlich oder gar überflüssig? Darf sie in der Gemeinde dienen? Wenn wir alle Bibelstellen heranziehen, in denen von Frauen als Jüngerinnen die Rede ist, dann müssen wir klar erkennen, dass der Dienst der Frau nicht nur damals vorhanden war und deshalb auch heute noch vorhanden sein darf, sondern dass er sogar zwingend notwendig ist. Zum Nachdenken: „Verbiete den Frauen jegliche Betätigung innerhalb der Gemeinde, warte dann drei Monate ab und mache Bilanz. Es wird dann für dich interessant sein, festzustellen, was von der Gemeinde dann noch übrig ist.“

Heißt: „Die Frau soll in der Gemeinde schweigen“ – nichts sagen dürfen?

Falsche Argumente zum Thema: „Wir leben heute in einer anderen Zeit, also dürfen oder müssen wir die Dinge anders sehen und angehen als damals.“ Da (wie oben angeführt) damals nur Männer in diesen Diensten genannt werden, deshalb lehnen wir es auch heute ab, dass Frauen solche Dienste übernehmen. Paulus hat bestimmte Aussagen gemacht: „Die Frau soll schweigen, nicht lehren, untertan sein usw.“ Solche pauschalen Aussagen sind nicht statthaft. Hier machen es sich angeblich bibelfeste Brüder ein bisschen zu leicht. Man muss beim Lesen schon genauer hinsehen und vor allem ein Gespür dafür bekommen, was wirklich gemeint ist. „Das Weib schweige in der Gemeinde!“ Was soll das nun heißen? Wo soll sie nun schweigen? In der Versammlung? Ist nur dies die Gemeinde? Ist die Gemeinde nicht viel mehr? Gemeinde ist doch nicht nur der Sonntagsgottesdienst. Gemeinde ist auch der Hauskreis, die Gebetsversammlung, die Seniorenfeier, die Kinderstunde, das Jugendtreffen, das Frauenfrühstück, die Männerstunde, die Chorprobe und schließlich und gar nicht zuletzt, die eigene Familie. Heißt: „Die Frau soll in der Gemeinde schweigen“ – nichts sagen dürfen?

Was heißt überhaupt schweigen? Dass es nicht heißen kann, überhaupt nicht zu reden, ist uns allen klar. Ich weiß nicht, ob der Ausdruck „schweigen“ richtig übersetzt ist. Für mich bedeutet „Du sollst schweigen!“ allemal mehr, als wenn man sagen würde: „Bitte, sage nichts.“ Ich sehe hier einen krassen Befehl des Apostels, für den es aber entsprechende Gründe geben muss. Er hat offenbar, wie auch von manchen Auslegern bezeugt wird, „Unordnung“ in den Gemeinden vorgefunden, in denen sich Frauen unschicklich aufführten, dazwischenredeten, über die Beschlüsse der Leiterschaft lästerten usw. Es gibt ohne Frage auch Männer, die solches tun. Aber Frauen sind scheinbar von ihrem Temperament her schneller dazu geneigt. Hier passt auch die Aussage des Apostels gut hinein: „Wenn sie (die Frauen) etwas wissen wollen, dann sollen sie zuhause ihre Männer fragen.“ Also geht es hier um eine gewisse Ordnung.

Man stelle sich eine Gemeindeversammlung vor. Es werden unterschiedliche Themen behandelt. Es sind auch Gemeindeglieder zugegen ohne ausreichende Sachkenntnis. Solchen ist zu empfehlen, nicht ständig dazwischenzureden. Und so war es auch bei den Ehefrauen. Sie waren stark in der Familie engagiert und deshalb in Gemeindefragen nicht so kundig wie andere. Aus diesem Grund wurde ihnen empfohlen, zuhause mit ihren Ehemännern darüber zu sprechen.

Inwiefern herrscht eine Frau über Männer,

wenn sie biblische Wahrheiten weitersagt, also lehrt?

„Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre und über den Mann herrsche!“ Was ist eigentlich Lehre? Nichts anderes als „biblische Wahrheiten weitersagen“. Ist dies einem Mann erlaubt. Aber einer Frau untersagt? Das darf doch nicht wahr sein. Da kann und darf es doch keine Unterschiede geben. Bei dem oben genannten Vers beschränkt man sich immer gerne nur auf den ersten Teil: „…dass sie nicht lehre.“ Aber danach kommt ein „und“. Und das bedeutet, dass da noch etwas kommen muss, was mit dem ersten zusammenhängt. Der Bibelvers heißt nicht: „Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre…“ Er lautet: „Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre und über den Mann herrsche.“ Frage: Inwiefern herrscht eine Frau über Männer, wenn sie biblische Wahrheiten weitersagt, also lehrt? Hier muss doch ein besonderer Gedanke zugrunde liegen.  Ich habe oben „Isebel“ erwähnt. Was wird von ihr genau gesagt? Offenbarung 2, 20: „Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel duldest, diese Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen…“ Isebel lehrte und herrschte über die Männer, dies geht eindeutig aus dem Text hervor. Frage: Ist es nicht ein Unterschied, ob sich Frauen bewusst in ein Amt drängen, lehren und herrschen oder ob sie von der Leiterschaft der Gemeinde beauftragt werden zu lehren und der Gemeinde zu dienen? „Ja“, sagen manche, „Kinder und Frauen dürfen von Frauen belehrt werden, aber keinesfalls die Männer.“ Man hört diese Aussage sogar sehr oft. Sie ist aber töricht. Wenn Schwestern generell in der Gemeinde nicht lehren dürfen, dann auch nicht bei Kindern und Frauen, denn diese sind genauso Gemeinde wie die Brüder.

Paulus will eindeutig Missständen vorbeugen, allerdings dann auch mit dem Hinweis auf eine gewisse von Gott gegebene Ordnung, die besagt, dass sich generell die Frau dem Mann, der Mann dem Christus und Christus Gott zu unterordnen hat. Es darf auch nicht darum gehen, in „emanzipatorischer Weise“ gegebene Ordnungen außer Kraft zu setzen. Nein, wir müssen die Jüngerschaft von Jüngern (Männern) und Jüngerinnen (Frauen) anhand dieser Ordnungen definieren. „Sie aber wird selig werden dadurch, dass sie Kinder zur Welt bringt…“ (1. Tim. 2,15). Was will Paulus hiermit zum Ausdruck bringen? Soll dies die Alternative sein, anstatt zu lehren, Kinder kriegen? Anstatt der Gemeinde zu dienen, Familie zu pflegen? Nein! Als Alternative kann dies nicht gedacht sein. Warum? Nicht alle Frauen sind verheiratet. Nicht alle verheirateten Frauen bekommen Kinder. Will hier der Apostel nicht ganz einfach sagen: „Liebe Schwester, du hattest dich dazu entschlossen, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Dies ist völlig in Ordnung. Meinst du aber nicht, dass dies zunächst einmal deine „erste Aufgabe“ ist? Eine Aufgabe, die dich durchaus glücklich machen kann, zumal im Rahmen der Gemeinde Gottes?  Du solltest bei all deinen wichtigen Aufgaben als Ehefrau und Mutter nicht auch noch Dinge tun wollen, die andere, weil sie ledig und los sind, viel leichter können.“

 

Betrachten wir uns mal die Mahnung an die Männer, die genau dasselbe bedeutet: „Wenn du nicht einmal deiner Familie recht vorstehen kannst, wie willst du dann die Gemeinde Gottes versorgen?“ (1. Tim. 3,5). Das ist doch genau das Gegenstück zu dem, was Paulus mit anderen Worten zu den Frauen sagt. Paulus hätte genauso sagen können: „Dieser Mann schweige in der Gemeinde, denn jeder weiß, dass er zuhause keine Ordnung hat und ein denkbar schlechtes Aushängeschild für die Gemeinde ist.“ Wir sehen, dass eine gewisse Unterschiedlichkeit zwischen Dienst und Aufgaben von Männern und Frauen in der Gemeinde festgestellt werden muss, aber dennoch nicht mit pauschalen Aussagen, die etwas ganz anderes meinen, begründet werden darf. Der unselige Streit, der diesem Thema zugrunde liegt, ist uralt. Die Standpunkte sind zu unterschiedlich. Blickt man zu sehr auf Details, ist man neigt, mal diesem und mal jenem recht zu geben. Es bleibt keine Wahl, als in größeren Zusammenhängen zu denken und zu argumentieren und dies immer im Blick auf die neutestamentlichen Aussagen. Hier mag ein Petruswort hinpassen: „Davon redet er (Paulus) in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die anderen Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis.“ (2. Petr. 3,16)

Nach meinem persönlichen Verständnis der Aussagen im Neuen Testament erkenne ich zwei Dinge: Jesus meint alle Gläubigen, Männer wie Frauen, Alte und Junge, Freie und Knechte, Juden und Griechen, wenn er sagt: „Ihr sollt meine Zeugen sein!“ An anderer Stelle sagt er: „Gehet hin in alle Welt, predigt das Evangelium und lehret sie halten…“ Wir lesen in der Apostelgeschichte, dass die Jünger in den ersten Tagen der Gemeinde in Jerusalem in ganz eindrucksvoller Weise die Auferstehung Jesu bezeugten. Dieses Zeugnis beinhaltet aber unweigerlich auch weitere Belehrung. Somit wäre es für mich unerträglich, zu vermuten, dass zwar Männer und Frauen Jesu Zeugen sein sollen, aber nur Männer durch Lehre das Zeugnis begründen dürfen.

Wie haben es die ersten Christen gehabt und gehalten?

Ich stelle fest, dass ich jede Betätigung grundsätzlich jedem Gemeindeglied zubilligen muss. Hier ist zunächst kein Unterschied zwischen Mann und Frau, sondern sie sind in Christus gleichgestellt. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass jemand auch die entsprechende Begabung hat. Auf der anderen Seite aber sehe ich an den Beispielen, dass berechtigte Betätigungen innerhalb der Gemeinde nicht automatisch zu einer Berufung in ein „Gemeindeamt“ führen. Auch ein Bruder, der die Gabe der Lehre besitzt, muss noch lange nicht in der Gemeinde das „Lehramt“ innehaben. Bei der Apostelwahl sollte einer den Judas ersetzen. Es waren aber zwei mit gleichen Voraussetzungen vorhanden. Man hätte sie doch beide nehmen können? Nur einer wurde gewählt. Wir müssen einen Standpunkt beziehen. Dieser muss so nahe wie möglich den Beispielen im Neuen Testament entsprechen. Wenn uns dies gelingt, werden wir vor falschen Schlussfolgerungen bewahrt. Hier stellt sich jetzt die Frage: Müssen wir unterscheiden zwischen Aufgaben, die zu einem Gemeindeamt führen und Aufgaben, die man hat, ohne in ein Gemeindeamt eingesetzt zu werden? Paulus spricht von Aposteln, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrern. Dies sind für mich Ämter in der Gemeinde.

Manche Ausleger sagen, hier wird im Plural gesprochen, und dies bedeutet immer „sowohl Männer als auch Frauen“. Diese Aussage ist mir zu oberflächlich. Tatsache ist, dass die „Zwölf“ Männer waren. Tatsache ist auch, dass die „Sieben“ ebenfalls Männer waren. In Antiochien wird eindeutig von Männern in solchen Ämtern gesprochen. Und an keiner Stelle werden Frauen als „leitende“ Missionare ausgesandt. Wir wissen, dass an Pfingsten sowohl Männer als auch Frauen mit dem Geist Gottes erfüllt wurden. Männer und Frauen gingen auch hinaus, um Jesus zu bezeugen. Dennoch sehen wir, dass sich die Frauen mehr im Hintergrund als im Vordergrund bewegten. Wenn wir diese Tatsachen ernst nehmen und nicht leichtfertig einer „damaligen Gesellschaftsordnung“ unterschieben, müssen wir erkennen, dass Gott wohl etwas damit bezweckt.

In meinen Augen ist es auch leichtfertig zu sagen: Nirgends im Neuen Testament wird gesagt, dass Frauen zum Beispiel keine Ältestinnen sein sollen. Also haben wir die Freiheit, solche einzusetzen. Wir können in geistlicher Hinsicht eine Sache nicht deshalb erlauben, weil sie in der Bibel nicht ausdrücklich verboten ist. Ganz anders, wenn wir sagen: Wie haben es die ersten Christen gehabt und gehalten? Sie müssen einen Grund für ihr Handeln gehabt haben. Spitzfindige Leute sagen: Nirgends in der Bibel wird das Rauchen untersagt, also können wir rauchen. Wer so argumentiert, hält sich alles offen. Abgesehen davon, dass das Tabakrauchen erst im 16. Jahrhundert durch Kolumbus von Amerika nach Europa kam. Bei den zuvor genannten fünf Gemeindeämtern werden auch Propheten genannt. Dazu gab es auch Prophetinnen in der Gemeinde. Hier erkennen wir deutlich: Die Aufgaben sind identisch. Propheten und Prophetinnen erhalten von Gott die Gabe der Prophetie in gleicher oder ähnlicher Weise. Aber das „Prophetenamt“ in der Gemeinde wurde von einem Bruder eingenommen.

Frauenarbeit unter dem Schutz der Brüder und zum Wohle des Ganzen

Genauso sehe ich es mit allen anderen Aufgaben auch. Aber die fundamentalen Gemeindeämter wurden damals fähigen Brüdern anvertraut. Und die Schwestern sollen sich einer solchen Ordnung bereitwillig unterstellen. Dies alles hat seinen Sinn. Ich sehe in dieser Ordnung sogar einen Schutz für unsere Frauen. Sie sollen aus der direkten Schusslinie herausgenommen werden. Der Mann soll der Kämpfer sein und die Frau soll das „Erbeutete“ bewahren. Wer kämpft, hat nicht die Zeit zum Bewahren, und wer bewahrt hat schwerlich die Möglichkeit in den Kampf zu ziehen. Da hat Friedrich Schiller schon recht in seinem Gedicht: „Der Mann muss hinaus ins feindliche Leben…und drinnen waltet die züchtige Hausfrau…“ Wer unser Thema mit solchen Augen sieht, wir die Dinge viel leichter einordnen können. Der Mann soll nicht über die Frau erhoben und diese nicht unter den Mann gedrückt werden, sondern sie stehen Seite an Seite. Der eine Teil soll tun, was dem anderen Teil nicht möglich ist.

Unsere Schwestern können, wie auch unsere Brüder, zu allen Aufgaben fähig sein, jedoch unter der Leitung einer Ältestenschaft von Brüdern, die von Gott dazu berufen und legitimiert ist. Die Ältestenschaft ist in ganz besonderer Weise Christus gegenüber verpflichtet und trägt die Gemeindeverantwortung vor Gott. Wenn wir diese Ordnungen als von Gott gegeben beachten, dann verstehen wir vielleicht auch recht, was es heißt: Gott ist das Haupt des Christus, Christus ist das Haupt des Mannes und der Mann ist das Haupt der Frau. Ich bin Gott sehr dankbar dafür, dass er uns in der Gemeinde immer eine Anzahl Schwestern zur Seite gestellt hat, die erkennbar von ihm befähigt und legitimiert wurden, hohe geistliche Aufgaben zu erfüllen. Diese waren aber auch stets demütig und bereitwillig genug zuzupacken, wenn es um ganz alltägliche Dinge in der Gemeinde ging. Und keine hätte jemals gegenüber den Ältesten den Anspruch geltend gemacht, in ein Amt bestellt zu werden, das nach biblischem Vorbild den Brüdern anvertraut ist.

Als Gemeinde dürfen wir aber auch dankbar dafür sein, dass wir schon sehr früh den großen Wert einer guten Frauenarbeit innerhalb der Gemeinde erkannt hatten und die Frauen auch ermutigten, darin voranzuschreiten. Als wir damit vor 40 Jahren anfingen, war dies selbst in der Pfingstbewegung, soweit ich dies feststellen konnte, kein besonderer Tagesordnungs-punkt. Inzwischen ist das ganz anders geworden und wir sollten alle für eine gute Frauenarbeit innerhalb unserer Gemeinden dankbar sein, die nicht „eigene Wege“ geht, sondern sich unter dem Schutz der Brüder und zum Wohle des Ganzen, segensreich einfügt. Im Neuen Testament lernen wir eine ganze Reihe christlicher Frauen kennen, die sich sehr aufopfernd für die Sache des Evangeliums eingesetzt haben. Wenn wir uns die Aussagen über diese genau anschauen, müssen wir feststellen: Sie waren Mitarbeiterinnen.

Da ist eine Phöbe. Von ihr heißt es: „Die im Dienst der Gemeinde von Kenchreä ist.“ Oder: „…denn auch sie hat vielen beigestanden, auch mir selbst.“ Da sind die Priska und ihr Ehemann Aquila: „…die für mein Leben ihren Hals hingehalten haben, denen nicht allein ich danke, sondern alle Gemeinden unter den Heiden.“ Da sind Tryphäna und Tryphosa: „…die in dem Herrn arbeiten“, und Persis: „…die sich viel gemüht hat im Dienst des Herrn.“ Alle die hier genannten Frauen finden wir in Römer 16 aufgelistet.

Aber da sind auch noch andere: Lydia, Klaudia, Nympha, Julia, Evodita und Syntyche und weitere. Von den beiden zuletzt Genannten lesen wir in Philipper 4: „…sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen anderen Mitarbeitern…“

Auch bei diesen Beispielen sehen wir, dass sie „Mitarbeiterinnen“ gewesen sind, die sich aktiv für das Evangelium eingesetzt haben, aber nicht in leitenden Funktionen standen. Andererseits sei aber auch denen, die den Schwestern jeglichen Verkündigungsdienst absprechen wollen, gesagt, dass sich die Mitarbeiterschaft dieser Frauen nicht nur auf Fürsorgedienste beschränkt hat

Auszug aus dem Buch "Quelle des Lebens" von Pastor Peter Assmus, Autor & Missionsleiter  

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