Ein Herz nach Gottes Willen

Das Wort „Herz“ ist eines der meistgebrauchten Worte in der Bibel – es erscheint ganze 876-mal. Kein anderes Wort beschreibt so deutlich das Zentrum unseres inneren Lebens, unsere Gedanken, Gefühle und Motive. Gott sieht nicht auf das Äußere,

sondern auf das Herz (1. Sam. 16, 7). Darum lohnt es sich, aufmerksam hinzuhören, was Sein Wort über unser Herz sagt.

 

Wovon das Herz voll ist

Jesus Christus lehrte in Matthäus 12, 33–35:

„Denn an der Frucht erkennt man den Baum. Wovon das Herz voll ist, davon fließt der Mund über. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor.“

Das, was aus unserem Leben hervorgeht – unsere Worte, unser Verhalten, unsere Haltung – ist die Frucht dessen, was in unserem Herzen ist. Wie ein Baum nur Frucht nach seiner Art bringen kann, so bringt auch unser Leben Frucht entsprechend dem inneren Zustand unseres Herzens (vgl. Mt. 7, 16–18).

Darum sagt das Wort Gottes in Sprüche 4, 23:

„Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“

Aus dem Herzen kommt alles hervor – das Gute wie das Böse. Was in unser Herz hineingeht, bestimmt die Frucht, die aus ihm hervorgeht.

 

Der gute Schatz im Herzen

In Sprüche 4, 20–21 ruft uns Gott liebevoll zu:

„Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden! Lass sie nie von deinen Augen weichen, bewahre sie im innersten Herzen! Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leib.“

Gottes Wort ist der gute Schatz, der Leben und Heilung hervorbringt. Wenn wir es hören, annehmen und im Herzen bewahren, wird es Frucht bringen – gute Frucht, die Gott ehrt.

Jesus erklärt im Gleichnis vom Sämann (Lk. 8, 11–15), dass das Wort Gottes wie ein Same ist. Nur dort, wo es in ein „gutes Herz“ fällt, bleibt es und bringt Frucht in Geduld. Gottes Wunsch ist, dass wir ein solches Herz haben – offen, gehorsam, bereit, Sein Wort aufzunehmen und zu bewahren.

 

Gott sieht das Herz

Viele Menschen achten auf das Äußere – Gott aber sieht das Herz (1. Sam. 16, 7). Er kennt unsere inneren Beweggründe, selbst wenn wir uns äußerlich fromm geben. Jesus sagte zu den Pharisäern:

„Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, aber Gott kennt eure Herzen.“ (Lk. 16, 15)

Nichts bleibt vor Ihm verborgen. Einmal wird Er alles ans Licht bringen, auch die verborgenen Gedanken und Beweggründe (1. Kor. 4, 5). Darum ruft Er uns zu:

„Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen!“ (Spr. 23, 26)

Gott will nicht zuerst unsere äußeren Werke, sondern unser Herz – den „Baum“, aus dem die Frucht wächst. Wenn das Herz Ihm gehört, wird auch die Frucht gut sein.

 

Mit ganzem Herzen

Gott möchte kein geteiltes Herz. Immer wieder betont Sein Wort, dass wir Ihn von ganzem Herzen lieben, suchen, dienen und vertrauen sollen:

  • „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen.“ (Mt. 22, 37)
  • „Diene dem Herrn, deinem Gott, mit deinem ganzen Herzen.“ (5. Mo. 10, 12)
  • „Ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet.“ (Jer. 29, 13)
  • „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen.“ (Spr. 3, 5)

Gott segnet die, „die von ganzem Herzen vor Ihm wandeln“ (2. Chr. 6, 14). Das Herz ist der Ort, an dem sich unsere Beziehung zu Ihm entscheidet.

 

Sünde – eine Herzensangelegenheit

Sünde beginnt nicht erst mit sichtbaren Taten, sondern im Herzen. Jesus sagte:

„Wer eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ (Mt. 5, 28)

Gott sieht das, was im Inneren geschieht. Wenn wir Sünde in unser Herz lassen, trennt sie uns von Ihm:

„Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört.“ (Ps. 66, 18)
„Eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht erhört werdet.“ (Jes. 59, 2)

Darum müssen wir unser Herz reinigen und bewahren. David betete:

„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist!“ (Ps. 51, 12)
„Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz … und leite mich auf dem ewigen Weg!“ (Ps. 139, 23–24)

 

Das Herz bewahren

Weil das Herz unsere Lebensquelle ist, sollen wir darauf achten, womit wir es füllen. Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Entscheidung entspringt dem Herzen.

Wenn Bitterkeit, Neid oder Angst dort Raum finden, werden sie auch unser Leben prägen. Doch wenn das Herz mit Gottes Wort gefüllt ist, bringt es Gutes hervor – Vertrauen, Glaube, Liebe, Hoffnung und Zuversicht.

Jesus sagte:

„Bleibet in mir, und ich in euch! Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.“ (Joh. 15, 4)

Ein Herz, das in Christus bleibt, bringt gute Frucht hervor – zur Ehre Gottes und zum Segen für andere.

 

Ein Herz nach Gottes Willen

Das Herz ist der Schlüssel zu einem erfüllten, gesegneten Leben. Es entscheidet, ob wir Frucht für Gott bringen oder in uns selbst gefangen bleiben.

Darum lautet Gottes Ruf an dich: „Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“ (Spr. 4, 23)

Helmut Germann
19.10.2025