Klaus Püplichhuisen, freier Mitarbeiter OHM

Liebe Freunde im Leib Christi, wie sehr habe ich mich gefreut, als ich von der Odenwälder Heidenmission e.V. die Einladung erhielt, wieder einmal die Missionsarbeit der O.H.M. auf den Philippinen zu besuchen und uns wieder an der Christenlehre dort aktiv zu beteiligen.

So flogen Frau Uschi Germann (Leiterin der O.H.M.), Frau Pui (eine thailändische Christin in Deutschland verheiratet) und Bruder Paul 5. Mai 2025 mit Cathai Pacific nach Cebu City, Philippinen.Von den Geschwistern der „Christ Faith Fellowship“ unter der langjährigen Leitung von Edgar Bantigue (71) und seiner Frau Edna ist diese Gemeindebewegung in den Visayas der Philippinen stark gewachsen. Bruder Edgar hatte 1990 die Leitung der kleinen philippinischen Missionsarbeit von einem deutschen Missionar der O.H.M. übernommen, und zusammen mit Pastor Lemuel und seiner Frau Tessie haben sie C.F.F. in den Provinzen um Cebu City (Visayas) herum zu einem starken Gemeindebund aufgebaut. 

Schwester Uschi hat viele dieser Gemeinden schon oft besucht und packt auch in den neu gemieteten Räumen der O.H.M. und der dazu gehörigen Missionsgemeinde in Heppenheim viele Sachpakete, die von einer besonderen philippinischen Spedition kostengünstig an die Central Gemeinde in Lapu Lapu auf der Insel Mactan bei Cebu verschickt werden. uch ich war in den 1990er Jahren oft in Cebu gewesen und habe mit Bruder Edgar und seinen Teams in englischer Sprache auf den kleinen Inseln Dawahon, Gaos oder Bilang-Bilangang evangelisiert. Dazu kamen die Lehrzeiten auf der Bibelschule „Asian Christian Training Center“ (ACTS), die sich damals noch in der Provinz Samar nahe Catbalogan befand. Bruder Edgar schloss dann „ACTS“ an die Central Gemeinde in Lapu Lapu an, und heute konnten wir das neue dreistöckige Gebäude der Schule neben dem großen Gemeindesaal des „Central-Christian-Centers“ (CCF) bewundern. 

Dieses Hauptgemeindegebäude und auch die christliche Schule „Nissi Academy“ daneben wurden von Bischof Edgar und seiner Frau Edna im Laufe der letzten 20 Jahre aufgebaut und so viele Aktivitäten (Gottesdienste, Bibelstunden, Jüngerschaftskurse, Kindertreffen, Speiseprogramme) finden dort und an anderen Stellen der Stadt und auf Inseln statt. 

Einen Tag nach Ankunft unseres Teams in Cebu flogen Bruder Paul und ich nach der Insel Negros und besuchten die langjährigen Mitarbeiter von C.F.F. Pastor Lemuel und seine Frau Tessie, die von Bais City aus einen starken Gemeindeverbund auf Negros leiten. Sie haben nicht nur ein großes Gemeindezentrum, sondern auch ein neues Kinderheim aufgebaut. Zu der Hauptgmeinde in Bais gehören 17 Satellittengemeinden. In einer dieser Zweiggemeinden in der Stadt Tanyai predigte ich am Sonntagmorgen unter dem Thema „The Unveiled Face“ (Das unverschleierte Gesicht). In 2. Mose 34 lesen wir von dem eigentümlichen Verhalten des Mose. Jedesmal wenn er aus der Gegenwart des HERRN aus dem heiligen Zelt in der Wüste heraustrat, verhüllte er vor dem Volk sein Angesicht. Warum hat er das gemacht? Die Antwort finden wir nur im Neuen Testament. Dort heißt es in

2. Korinther 3,12-13: „Weil wir nun solche Hoffnung haben, wenden wir viel Freimütigkeit an (13) und handeln nicht so, wie Mose eine Decke über sein Angesicht legte, damit die Söhne Israels nicht auf das Ende dessen schauen könnten, was verging. (14) Aber ihre Gedanken wurden verstockt. Denn bis zum heutigen Tage bleibt dieselbe Decke auf der Vorlesung des Alten Testamentes, und sie wird nicht aufgedeckt.........“

Das heißt doch (Ihr lieben Israelbegeisterten heute), dass diese Tora (die fünf Bücher Mose)  auf die so viele religiöse Juden so großen Wert legen, eine Decke darstellt, die zur Verstockung dieser Juden führt, dass sie die weiterführende Offenbarung Gottes im gekommenen Messias JESUS nicht erkennen. Diese Decke steht für Unglauben und Zweifel. In Römer 11,7 heißt es doch auch: „Wie nun? Was Israel erstrebte, das hat es nicht erlangt, die Auserwählten haben es erlangt; die übrigen dagegen sind verstockt worden.“

 

Wer sind heute allein die Auserwählten? Der Apostel Petrus klärt uns auf, wer das ist:

„Ihr aber (die zu den lebendigen Steinen in Vers 4 gehören) seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums........“

(1. Petrus 2,9) Und das ist der Leib der wahren Christen aus den Juden und den übrigen Völkern der Welt.

Aber nicht nur Tora-treue Juden tragen die Decke des Mose über ihrem Herzen

 (2. Korinther 3,15), sondern auch die meisten Angehörigen der mittelalterlichen oder viele auch der nachreformatorischen, protestantischen Kirchen der heutigen Zeit. Die Menschen, die aber eine persönliche Glaubensentscheidung für ein Leben mit JESUS im Herzen getroffen haben und nicht zu den deutschen Kirchen, sondern zu der biblischen Glaubensgemeinde gehören, haben die Decke abgelegt und schauen mit aufgedecktem Angesicht in das himmlische Angesicht des HERRN Jesus Christus. Ihre religiöse Decke, die Vergänglichkeit oder Aufhören bedeutet, wurde in Christus abgetan. (2. Korinther 3,14) So steht dann in 2. Korinther 3,17-18: „Der HERR aber ist der Geist; wo aber der Geist des HERRN ist, da ist Freiheit. (18) Wir aber, spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des HERRN wider und werden dadurch in dasselbe Bild verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von dem HERRN aus, welcher Geist ist.“

Diese Botschaft verkündigte ich in Tenyai, Negros und auch drei Tage später auf der großen Pastorenkonferenz der C.F.F. in der Provinz Bukidnon, Mindanao. Mein Übersetzer für Cebuano, Pastor Lemuel, meinte, ich sollte die Predigt über „das aufgedeckte Angesicht“ auch dort halten. 

An einem der predigtfreien Tage besuchten wir einen christlichen Buchladen in der Stadt Cebu. Es gibt so viel englische Bücher dort, und – plötzlich sah ich sie vor mir. Da lag doch tatsächlich die „Matthew Henry Study Bible“, die mir von so vielen Christen schon empfohlen worden war, sie aber nicht mehr gedruckt wird. Ich kaufte sie sofort und brachte ein sehr schönes Andenken aus den Philippinen mit nach Hause. 

Am letzten Tag unseres Philippineneinsatzes erlebten wir die Abschlussfeierlichkeiten der verschiedenen Kindergruppen. Ungefähr 400 Kinder wurden hier gemäß ihren Gruppen vorgestellt zusammen mit ihren Müttern oder Vätern. Für die Erwachsenen hielt Bischof Edgar Bantigue eine evangelistische Predigt. 

Es ist erstaunlich, wieviel Wert bei CFF auf die Kinder- und Jugendarbeit gelegt wird. An einem Tag fuhren wir die kurze Strecke mit einem Boot von Mactan Island zum Orlango Island (Insel). Dort nahmen wir an einer großen Kinderspeisung teil mit evangelistischer Ansprache durch unser deutsches Team. Auch hier wird eine neue Arbeit entstehen. Auf   Orlango trafen wir auch den ehemaligen Bootsführer Arong, mit dem wir früher oft mit dem Evangeliumsboot zu vielen Inseln gefahren sind. Er war so mit dem Meer vertraut, dass wir auch im Dunkeln fahren konnten. Im Rentenalter leitet er nun einen Hauskreis auf Orlango.

Gern wäre auch der Gründer der O.H.M. mit auf die Philippinen geflogen, wie 2015, als ich ihn begleitete und übersetzte. Doch Peter Assmus ist heute 89 Jahre alt und kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr reisen. Er ist in der „Christ Faith Fellowship“ der Philippinen in liebevoller Erinnerung, wie wir feststellen konnten. 

So kehrte ich am 21. 5. wohlbehalten nach ca. 20-stündiger Reisezeit nach Deutschland zurück, bereit für neue Aufgaben, vielleicht ein weiterer Predigteinsatz in Vietnam.

Mit frohem Gruß in Christos Jeshua,

Klaus Püplichhuisen (85)

06.06.2025