Gemeinde

Geschichte unseres Dienstes in Ghana seit über 45 Jahren

Kinderhort –> Kinderheim –> Kinderdorf

1972

Die Freunde, Pastoren und Missionare der OHM, Peter Aßmus und Alfred Musalf, befinden sich über dem Mittelmeer, schauen aus dem Fenster der Maschine und sehen, wie sie gerade die Küste Afrikas überfliegen. Die Mitreisenden nicht beachtend, springen sie auf, klopfen sich gegenseitig auf die Schultern und freuen sich: „Wir sind in Afrika!“ Es war ihre erste Flugreise und zu dieser Zeit etwas ganz Besonderes. Das Ziel sind die Länder Nigeria und Ghana.

1972
In Nigeria machen sie sich einen Eindruck der Arbeit von Missionar Ulrich Huyssen (OHM) im Urwald des Südostens. Besuch im Urwald, extrem selten, darum ist die Freude darüber umso größer.
Nach zwei Wochen landen sie in Accra/Ghana. Pastor James Benhin wartet schon voller Ungeduld auf sie. Die Vision ein Kinderheim dort zu starten, wird Wirklichkeit. James und Lissy Benhin stellen ihr gemietetes Wohnhaus für einen kleinen Kinderhort zur Verfügung. Fünf weitere ghanaische Christen unterstützen dieses Vorhaben.
1975
Als Peter Assmus zum dritten Mal in Ghana war, besuchte er unter anderem auch die Missionsfamilie Jörn und Elisabeth Andre. Inzwischen gab es ein Kinderheim mit 30 Jungen und Mädchen. Es wurde ein schönes und geräumiges Haus gemietet. Bei einem weiteren Aufenthalt in Ghana gelang es Missionar Alfred Musalf ein 22 Hektar großes Gelände äußerst preiswert für die Dauer von 50 Jahren zu pachten. Weitere Wegbegleiter der OHM waren Friedrich und Erika Nussbächer.
1978
Dank einer gesegneten Weihnachtsaktion und zwei großen privaten Geldspenden geben wir diese Zeilen original aus unserem Archiv weiter: „Während wir diese Zeilen schreiben, ist das Missionsehepaar Friedrich und Erika Nussbächer mit dem Schiff unterwegs nach Ghana. Sie werden irgendwann im Dezember im Tema ankommen, und wir hoffen, dass sie ohne große Kosten und Schwierigkeiten durch den Zoll kommen. Sie haben den Auftrag Hilfsgüter nach dort zu bringen, damit wir das neue Kinderheim und Waisenhaus in Accra errichten können. Sie haben nicht nur einen 5-Tonner-LKW bei sich, sondern noch einen kleinen Camping-Wohnwagen, der als Bauhütte dienen soll, einen Motorroller, eine Betonmaschine, eine Wasserpumpe und fast eine Tonne andere Güter.“
Viele Jahre gingen ins Land. Jahr für Jahr wurden die Kinder, den Möglichkeiten entsprechend, gut versorgt.
 
Heute
Inzwischen ist unser Kinderheim längst zu einem Kinderdorf herangewachsen. Wir sind für den Segen Gottes sehr dankbar. Es wird bereits die fünfte Generation an Kindern dort betreut. Es gibt einen Kindergarten und eine eigene Schule, sie ist nicht nur für die Heimkinder, auch andere dürfen kommen. Die Gebühren, die eingenommen werden, helfen die Kosten zu tragen. Das Heim ist landesweit bekannt. Viele Kirchengemeinden und andere Organisationen oder Firmen spenden z. B. Baumaterial, Kleidung oder Lebensmittel.

Auf dem Gelände ist mittlerweile auch eine staatliche Schule etabliert, dort werden ca. 250 Kinder unterrichtet.

Was dieses Kinderdorf für die Stadt Accra bedeutet, wird auch durch den wiederholten Besuch der Frau des Staatspräsidenten, der „First Lady“, zum Ausdruck gebracht.

Von den Anfängen bis heute sind Jahrzehnte vergangen. Viele der ehemaligen Kinder sind mit einer Lebensperspektive in den Beruf oder das Studium gestartet und gehen einen wirklich guten Weg.

Gesegnet sind wir auch mit dem jetzigen Leiter Kophy Adu, der genauso wie sein Vater Jory Adu mit Weisheit und Gottvertrauen dieses Werk leitet. Beide, Geschäftsleute, haben ihren Dienst für die OHM immer ehrenamtlich getan.